Qualifikation der Kursleitung (HF SRM, PP1)

Die Bezuschussung von §20-Kursen im Hand­lungs­feld "Stress- und Ressourcenmanagement" (Präventions­prin­zi­p 1 "Förderung von Stressbewältigungskompetenzen") seitens der Krankenkassen setzt zwingend eine entsprechende Qualifikation der Kursleitung voraus!

Achtsamkeitstraining zur Stressbewältigung, Resilienztraining für mehr Widerstandskraft

Fachwissenschaftliche Kompetenz

1) Psychologische Grundlagen (≥ 180 Stunden oder 6 ECTS-Punkte*)

  • Zentrale Fragestellungen menschlichen Erlebens und Verhaltens (Beschreiben, Erklären, Vorhersagen, Verändern)
  • Theorien der Psychologie (z. B. Behaviorismus, kognitive Theorien, sozial-kognitive Theorien) und Teilgebiete (z. B. Lernen und Gedächtnis, Entwicklung, Persönlichkeit, soziale Prozesse, psychische Störungen, insb. Angst und Depression)
  • Selbstregulation und Selbststeuerung

2) Psychologie des Gesundheitsverhaltens (≥ 180 Stunden oder 6 ECTS-Punkte)

  • Gesundheitspsychologische Theorien und Modelle
  • Gesundheits- und krankheitsbezogene Kognitionen
  • Risikofaktoren und Ressourcen der Gesundheit
  • Gesundheitsverhalten, Lebensqualität und Wohlbefinden, Persönlichkeit und Gesundheit, Geschlecht und Gesundheitsverhalten, Gesundheit im Lebenslauf

3) Theorien zu Stress und Stressbewältigung (≥ 180 Stunden oder 6 ECTS-Punkte)

  • Zentrale Stresskonzeptionen (reaktions-, situationsbezogene und interaktionistische)
  • Grundlegende Theorien zur Stressentstehung und Prävention (insbesondere biopsychologische und transaktionale Stresstheorien, Salutogenese)
  • Verfahren zur Diagnostik von Lebensqualität, Wohlbefinden, Stress und Stressbewältigung
  • Multimodale Programme zur Stressprävention und -reduktion
  • Strategien der Ressourcenförderung und Selbststeuerung

4) Medizin (≥ 90 Stunden oder 3 ECTS-Punkte)

  • Naturwissenschaftlich-medizinische Grundlagen und biopsychosoziales Modell
  • Biologische, insbesondere anatomische und physiologische Grundkenntnisse über die wesentlichen für das Stress-, Erholungs- und Entspannungsgeschehen relevanten Organsysteme (Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf, Atmung, Verdauung, Niere, Nervensystem inkl. Sinnesorgane, Hormon- und Immunsystem)
  • Gesunde Funktionsweise von Organen und in ausgewählten Krankheitsbildern pathologische Organ- und Funktionsveränderungen
  • Verhaltensabhängige Erkrankungen und biopsychosoziales Modell

5) Evaluation, Qualitätssicherung, Forschungsmethoden, Statistik (≥ 90 Stunden oder 3 ECTS-Punkte)

  • Diagnostische Verfahren, insbesondere zu Wohlbefinden, Stress, Gesundheitsverhalten und deren Gütekriterien
  • Methoden der Qualitätssicherung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung, inklusive derer zur Stressprävention und -bewältigung

Fachpraktische Kompetenz

6) Beratung, Training, Schulung, Selbsterfahrung** und Einweisung in das Stressbewältigungsprogramm (≥ 90 Stunden oder 3 ECTS-Punkte)

  • Selbstorganisation, Kommunikation, Pädagogik, Anleitung, Beratung, Training und Schulung
  • Vermittlung des Trainings, Trainingsanpassung

Fachübergreifende Kompetenz

7) Grundlagen der Gesundheitsförderung und Prävention (≥ 30 Stunden oder 1 ECTS-Punkt)

  • Strategien und Handlungsfelder der Gesundheitsförderung
  • Konzepte von Gesundheit und Krankheit

8) Frei wählbar aus den o.g. Inhalten 1-7 (60 Std. oder 2 ECTS-Punkte)

  • Vertiefte Kompetenzen in einzelnen ausgewiesenen Bereichen

*ECTS-Punkte: 1 ECTS-Punkt wird gleichgesetzt mit 30 Arbeitsstunden.
**Unter dem Modul „Selbsterfahrung“ ist eine reflektive Selbsterfahrung (d.h. die (Selbst-)Reflexion zu den Themen Stressbewältigung) als didaktischer Baustein einer Ausbildung bzw. Einweisung in das Verfahren zu verstehen. Eine Teilnahme an einem Präventionskurs ist dafür nicht ausreichend und folglich nicht anerkennungsfähig.